Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 1 Motorradtour


Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 1 Motorrad Tour

Kurvenparadies Dolomiten

Mit dieser Tour begeben wir uns nun endgĂŒltig in das sagenhafte Kurvenparadies der Dolomiten. Wir gönnen uns das soeben schon „erfahrene“ Sellajoch diesmal von seiner anderen Seite aus und können uns anschließend auf der weiteren Runde ordentlich warmfahren fĂŒr die „Kronjuwelen“ der DolomitenpĂ€sse. Die gestatten wir uns nĂ€mlich auf Dolomiten-Legenden Tour 2. Mit 110 Kilometern LĂ€nge mag diese Runde eher kurz erscheinen, doch unterschĂ€tze den Zeitaufwand bitte nicht: Sowohl der obligatorische Boxenstopp auf den Passhöhen als auch die vor uns liegenden Kurvengemenge erfordern ihre Zeit. Und wir wollen uns ja nicht hetzen lassen.

Auf Sichtweite der PĂ€sse

Wir starten im herrlich gelegenen DolomitenstĂ€dtchen Corvara, meinem Tipp fĂŒr den besten Tourenstandort in den Dolomiten. Denn das touristisch geprĂ€gte, aber weitgehend noch rummelfreie StĂ€dtchen zu FĂŒĂŸen des mĂ€chtigen Sasongher-Gipfels bietet alle Annehmlichkeiten, die wir uns nach einem langen Tag im Sattel wĂŒnschen. Und wenn du dich nach der ersten Nacht in Corvara fragst, warum du so tief entspannt geschlafen hast – nun, das liegt an der mit 1.500 Höhenmetern kreislaufmĂ€ĂŸig sehr gesunden Höhenlage des StĂ€dtchens. Doch das Beste an Corvara: Von hier aus liegen alle berĂŒhmten DolomitenpĂ€sse beinahe schon in Sichtweite. Wie zum Beispiel das Grödnerjoch. Auf gut ausgebauter Straße geht es von Corvara hinauf zum Joch auf 2.137 Meter. Sechsmal bin ich nun bereits in den Dolomiten unterwegs gewesen, doch jedes Mal wieder jubiliert der Gleichgewichtssinn nach wenigen Metern. Ach ja – und zugegeben: Gleich nach den ersten Spitzkehren meldet sich meistens meine innere Stimme mit „studti – da geht no woas 
 des is no lang ned rund!“ Apropos: Rund um die obligatorischen AndenkenlĂ€den auf der Passhöhe des Grödner Jochs heißt es unbedingt, den SeitenstĂ€nder fĂŒr einen kurzen Boxenstopp auszuklappen. Oder auch fĂŒr eine Runde internationale BenzingesprĂ€che. Das ist eigentlich ebenso Pflicht auf jedem der nun folgenden Dolomitengipfel.

Mit dem Bike von Joch zu Joch

In weiten Bögen schwingt die Passstraße anschließend vom Grödnerjoch nach Westen, ehrfurchtsvoll schiebt sich bereits kurz darauf der gewaltige Block der Sella-Gruppe in unser Blickfeld. „Dolomit“ heißt das nach dem französischen Forscher Dolomieu benannte, hier sehr hĂ€ufige Mineralgestein, das vor satten 40 Millionen Jahren dieses hochalpine Motorradparadies formte. Der Natur sei auch an dieser Stelle dafĂŒr nochmals ausdrĂŒcklich gedankt. Am Sellajoch selbst steppt wie schon gesagt an jedem Sommertag der berĂŒhmte BĂ€r, hier stapeln sich Biker, Rennradler, Auto- und Wohnmobilisten von frĂŒh bis spĂ€t bei dem Versuch, die ĂŒberbaute Passhöhe sehenswert abzulichten. Okay, zweifellos ist dieser Pass der berĂŒhmteste und bekannteste unter allen DolomitenpĂ€ssen, was er nicht zuletzt seiner spektakulĂ€ren Kulisse zu FĂŒĂŸen des gewaltigen Sella-Felsblocks mit dem 2.975 Meter hohen Piz Gralba zu verdanken hat.

Fahrerisch ist er mĂ€ĂŸig anspruchsvoll, sein Reiz liegt auch in seiner Beliebtheit bei italienischen Bikern, vor allem den Ducatisti. Wolltest du dich immer schon einmal mit den einheimischen Dolomiten-Bikern in Sachen SchrĂ€glage und Kurventechnik messen, dann komm unbedingt an einem schönen Sommerwochenende ganz frĂŒh hinauf zum Sellajoch. Warte dort einen Augenblick, trinke vielleicht noch einen schnellen Espresso und sobald erstes lautes Auspuffdröhnen die Welt der Berge erfĂŒllt, forder die Kollegen zum fröhlichen Kurventanz. Es wird dir gefallen – ob du allerdings diesen Contest ĂŒberhaupt gewinnst, ist mehr als zweifelhaft. Denn viele der italienischen Biker sind alte Dolomitenhasen in des Wortes kĂŒhnster Bedeutung und haben wohl jede Kehre schon hundertmal mit ihren Fußrasten signiert. Doch zurĂŒck zum Joch. In satten 23 Spitzkehren pendeln wir von hier aus hinab nach Canazei. Auf halber Strecke geht es links hinauf zu einem möglichen ersten Abstecher. Den erfahren wir aber auf der Dolomiten-Legenden Tour 2 noch intensiv und metergenau.

Bunt und laut quirlt auch in Canazei das Leben. Der wohl bekannteste Fremdenverkehrsort des Fassatales ist heutzutage zugleich die verkehrstechnische Drehscheibe der Dolomiten. Der Reiz des einstigen Bergdorfes liegt in seinem erlebenswerten Kontrast zur ĂŒberwĂ€ltigenden Einsamkeit der umliegenden Berge. Genehmige dir unbedingt einen leckeren Cappuccino in einem der zahlreichen CafĂ©s im Ortszentrum und schaue in aller Ruhe dem bunten Treiben zu. Es ist hochinteressant.

Strecke voller Kurven und Kehren

Dann geben wir dem Bike die „ZĂŒgel lang“ und schwingen hinauf in die Gletscherregionen der Marmolada Richtung Passo di Fedaia. UrsprĂŒnglich soll es selbst hier oben rund um die Gipfel der Marmolada keinerlei Eis und Schnee, sondern fruchtbare Wiesen und blĂŒhende Almen gegeben haben. Eines Tages vor einem wichtigen Kirchenfeiertag unterbrachen die Almbauern wie ĂŒblich ihre Heuernte und gingen gemeinsam hinunter ins Tal, wo die Kirchenglocken bereits mahnten. Nur zwei gottlose Almbauern störte das LĂ€uten wenig, sie arbeiteten den ganzen Feiertag durch, um ihr Heu trocken in die Scheune einzubringen. Doch plötzlich fing es aus heiterem Himmel an zu schneien. Und es schneite und schneite und hörte gar nicht mehr auf, bis alle Almen der Marmolada von einem riesigen Gletscher bedeckt waren. Und die beiden gottlosen Bauern wurden nie wieder gesehen, sie ruhen bis heute im ewigen Eis des Gletschers. So erzĂ€hlt eine alte SĂŒdtiroler Sage 


Und mag auch der Marmolada-Gletscher in unseren Zeiten mĂ€chtig an Volumen verloren haben, seine Gipfelwelten sowie der gewaltige Speichersee Lago di Fedaia bilden immer noch ein atemberaubendes Panorama. Apropos: Die Staumauer des Fedaia-Speichers ist befahrbar, an beiden Enden liegen bewirtschaftete BerghĂŒtten, die auch als ganz spontaner Bikertreff der italienischen Kollegen sehr beliebt sind. Vor allem die HĂŒtte am sĂŒdlichen Ende der Staumauer bietet dazu herrliche Ausblicke auf den Speichersee und die umliegende Bergwelt. Das nenn ich Einkehrschwung mit doppeltem Genussfaktor.

Kaum haben wir die mit Skianlagen zubetonierte Scheitelhöhe des Fedaia ĂŒberquert, beginnt der eigentliche Kurventanz dieses Passes. In 14 Kehren und ungezĂ€hlten Kurven huschen wir hinab nach Caprile im Tal des Cordevole, schwingen durch einsame Weiler und verschlafene Bergdörfer frei von roten Ampeln und Überholspuren. Gen SĂŒden lockt hier ĂŒbrigens unser Extra-Tipp zu einem weiteren Abstecher – wenn du magst.

Über Selva di Cadore und Colle Santa Lucia wenden wir uns sodann wieder gen Norden, nicht ohne mit entsprechend großzĂŒgig eingeplanter Zeit gleich drei mögliche Abstecher in ErwĂ€gung zu ziehen, die sich hier anbieten.

Vielleicht bleiben wir heute aber auch einfach „on track“ und wedeln gemĂŒtlich ĂŒber Pieve di Livinallongo nach Arabba, einem bekannten Wintersportort, in dem es im Bikersommer ĂŒberaus gemĂŒtlich vorangeht. Dennoch, ein Anlass fĂŒr einen koffeinhaltigen Boxenstopp bietet sich in Arabba immer, nicht zuletzt um die herrliche Lage des Ortes inmitten der Dolomitengipfel zu genießen. Und gleich „umme Ecke“ beginnt das SchrĂ€glagengemenge hinauf zum Passo Pordoi, diesmal von Osten her. SpĂ€t am Nachmittag heißt es fĂŒr uns aber: auf geht’s zum letzten Kurventanz dieses Tourentages.

Die Beschilderung nach Corvara, unserem Ausgangsort, fĂŒhrt uns auf gut ausgebauter Straße hinauf zum Passo di Campolongo auf 1.875 Meter. Noch einmal 19 waschechte Spitzkehren hĂ€lt dieser fĂŒr uns bereit, 5 davon auf seiner SĂŒdrampe, den Rest auf dem weiteren Weg hinab nach Corvara.


Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 1 Motorrad Tour

Abstecher Nr. 1:

Mutige Fahrer machen einen Abstecher zum Passo di Giau (2.230 Meter), dem fahrerisch wohl anspruchsvollsten Pass der Dolomiten.

Abstecher Nr. 2:

In Cernadoi zweigt rechts ab die SĂŒdrampe hinauf zum Passo di Falzarego (2.117 Meter), nach dem Sella wohl der berĂŒhmteste Bikertreff der Dolomiten.

Abstecher Nr. 3:

Der Passo Pordoi auf 2.240 Metern Höhe mit grandioser Aussicht auf die östlichen Dolomitengipfel.

Abstecher Nr. 4:

Gleich hinter Selva di Cadore geht es gen SĂŒdosten zum Forcella Staulanza auf 1.766 Meter – gemĂŒtlich, kurvenreich und einfach genĂŒsslich.

Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 1 Motorrad Tour

Welch tolle Aussichten

Eines der Highlights des Passo di Campolongo ist sicherlich die Aussicht auf Corvara und das malerische Gadertal im Norden des Passes. Die ĂŒberall entlang der Strecke aufgestellten BĂ€nke sind herrlich aussichtsreiche PausenplĂ€tzchen, um mitgefĂŒhrten Proviant in unvergleichlicher Lage zu verzehren. Gen Nordwesten grĂŒĂŸt derweil der gewaltige Block der Sellagruppe zu uns herĂŒber und lockt – schon wieder! – mit dem berĂŒhmtesten Pass der Dolomiten. Okay, auch die anschließende Dolomiten-Legenden Tour 2 wird uns nochmals ĂŒber das Sellajoch fĂŒhren. Aber es gibt wahrlich schlimmere „Aussichten“, oder nicht 
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Eines der Highlights des Passo di Campolongo ist sicherlich die Aussicht auf Corvara und das malerische Gadertal im Norden des Passes. Die ĂŒberall entlang der Strecke aufgestellten BĂ€nke sind herrlich aussichtsreiche PausenplĂ€tzchen, um mitgefĂŒhrten Proviant in unvergleichlicher Lage zu verzehren. Gen Nordwesten grĂŒĂŸt derweil der gewaltige Block der Sellagruppe zu uns herĂŒber und lockt – schon wieder! – mit dem berĂŒhmtesten Pass der Dolomiten. Okay, auch die anschließende Dolomiten-Legenden Tour 2 wird uns nochmals ĂŒber das Sellajoch fĂŒhren. Aber es gibt wahrlich schlimmere „Aussichten“, oder nicht 
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Alleghe

Der sehenswerte Ort, zu dem auch unser Zwischenstopp Caprile gehört, liegt in dem Dolomitental Cordevole am gleichnamigen See sĂŒdlich der Marmolada-Gipfelwelten. Der idyllische Bergsee entstand im Gegensatz zu den meisten von der Eiszeit geformten Dolomitenseen erst und exakt am 11. Januar 1771, als nĂ€mlich ein gewaltiger Erdrutsch am nahe gelegenen Monte Forca die Ortschaften Marin, Riete und Fusine unter sich begrub. Das heruntergebrochene Geröll staute den Wasserlauf derart auf, dass der neu modellierte See innerhalb weniger Tage bereits eine LĂ€nge von 1500 Meter sowie eine Tiefe von immerhin 18 Metern erreichte. Dabei ĂŒberflutete er vier weitere Ortschaften, nur Alleghe blieb verschont. Heutzutage ist der Ort sommers wie winters ein beliebtes Reiseziel, der herrlich klare und mit gerade einmal 240 Jahren noch „blutjunge“ Bergsee ein beliebtes Freizeitparadies fĂŒr Wassersportler, Angler und Erholungssuchende. Und die Geschichte des Sees von Alleghe ist allerorten lebendig 



Hinweis zum Kartenmaterial

Um die Nachfahrbarkeit unserer TourenvorschlĂ€ge zu gewĂ€hrleisten, bieten die hier angebotenen gpx-Downloads eine hohe Wegpunktdichte und sind mit dieser Datenmenge nicht auf jedem Navisystem direkt darstellbar. Zur Bearbeitung kannst du diese gpx-Dateien in das fĂŒr dein NavigationsgerĂ€t passende Routenprogramm importieren und dann in fĂŒr das GerĂ€t verdauliche Portionen aufteilen. Die endgĂŒltige DateigrĂ¶ĂŸe ist dann abhĂ€ngig vom Navi-Modell und der zugehörigen Software-Version. Solltest du keine Routensoftware besitzen, lĂ€sst sich diese Datei auch in den gĂ€ngigen Online-Routensystemen bearbeiten. Diese bieten fĂŒr nahezu alle GerĂ€te auf dem Markt die passenden Konvertierungstools.

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